Link zu Christianes Schreibeinladung
(CN):
Wenn ich das Wort „fallen“ höre oder lese, fallen mir immer die Geschichten ein, die ich als Kind von unserem Nachbarn, Opa Schlademann, gehört habe. Er hat diese mörderischste Schlacht des 1. Weltkrieges miterlebt. Wenn ich mit meinem Opa Fritz an unserer Gartenhütte stand und wir Tabakblätter zum Trocknen aufgehängt haben oder ich Nägel gerade klopfen oder Axt und Beil am Schleifstein nachschärfen musste, dann kam er immer an den Gartenzaun und hat wortreich über dieses Gemetzel erzählt.
Schlacht an der Somme 1916
Rufe aus einer anderen Welt
Über Tage schlimmstes Trommelfeuer aus 1500 Geschützen
Mehr als eine Million Soldaten fallen wie die Fliegen
Kein Zeitplan für einen Frieden in Sicht
Hulton Archive/ Getty Images
Beitragsbild: ullstein bild
Ein trauriges Thema ist es, aber die denkwürdige, mahnende Historie vermengt mit Kindheitserinnerungen und so gut zur Etüde verwendet, ist jede Anerkennung mit Gefälltmirsternchen wert.
„Fallen“ klingt in dem Zusammenhang so harmlos …
Ich mag mir das einfach nicht vorstellen. So läppische Sätze, so viel Grauen zwischen den Zeilen. Mein Opa war auch im 1. Weltkrieg. Der konnte nicht darüber sprechen – aber vielleicht war ich auch noch zu klein …
Liebe Grüße
Christiane 😦
Manchmal vergisst man, wieviel Schrecken hinter ein paar Worten stecken kann.
Furchtbar muss das gewesen sein. Und dann gar die Menschen, die auch noch einen zweiten Krieg erlebten …
Ja, man mag sich das gar nicht vorstellen.
Das muss echt grausam gewesen sein…
Mein Onkel sagte zu meinem zukünftigen Vater im Fronturlaub: ich werde nicht mehr wiederkommen. 3 Wochen später wurde seine Kompanie zerrieben, weil sie sinnlos eine Stellung zu halten hatte.
In meiner Heimat hielten 16-jährige mit über 70- jährigen eine letzte stellung, ich lese immer wieder die Namen.
Und das alles mit Hurra! Man kann es sich nicht vorstellen.
Ich habe den Kriegsdienst verweigert, meine beiden Söhne auch. Und ich dachte immer, wenn alle das tun, dann bräuchten wir vor Krieg keine Angst mehr zu haben.
Aber die Entwicklung der Waffen ist so fortgeschritten, dass nur noch eine Handvoll Elektroniker für den nächsten Krieg nötig ist.